Zusammenfassung des Buches La memoria de los seres perdidos

 
Bei der Lektüre "La memoria de los seres perdidos" handelt es sich um einen Spanisch-sprachigen Roman aus dem Jahr 2007. Verfasst wurde er von Jordi Sierra i Fabra, der in seiner Niederschrift ein historisches Ereignis mit einem persönlichen Schicksal verknüpft
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. Konkret erlebt die 19-jährige Estela ihre erste Liebe vor dem Hintergrund der argentinischen Militärdiktatur und ihrer weitreichenden Folgen.

Auf Harmonie folgt Irritation

Die Leserinnen und Leser lernen zu Beginn der Story den Hauptcharakter Estela und ihre nächste Umgebung kennen. Die Protagonistin lebt im zeitlichen Rahmen der Geschichte, es sind die 1990er-Jahre, gemeinsam mit ihrer Familie in der spanischen Metropole Barcelona.

Gemäß ihres Alters macht Estela erste Erfahrungen in Sachen Liebe und Leidenschaft. So entbrennt ihr Herz für Lover Miguel, den sie ihren Eltern vorstellt, um die Liaison zu legitimieren. Auch Estelas beste Freundin Fina wird ins Bild gesetzt, erscheint aber wie ein Gegenentwurf zur Hauptfigur. Während Estela loyal und monogam ist, wird Fina eine unverbindliche wie polygame Tendenz unterstellt.

Die anfängliche Harmonie weicht allmählich Verunsicherung und Irritation. Zunächst sieht sich Estela durch eine geheimnisvolle Frau observiert. Dann gibt es einen ersten Bruch in der Beziehung zu ihrem Vater, der beiläufig die unter Augusto Pinochet etablierte Militärdiktatur in Argentinien (1976-1983) rechtfertigt. Da Estelas Eltern argentinischer Herkunft sind, beginnt ihre Tochter sich mehr und mehr für die Vorgänge in dem südamerikanischen Land zu interessieren.

Das Kartenhaus bricht zusammen

Das Eintauchen in die Historie der Argentinier geht mit dem Eintauchen in Estelas Vergangenheit einher. Die geheimnisvolle Frau taucht erneut auf und setzt ihre Ansprechpartnerin über deren tatsächlichen Lebenslauf in Kenntnis. Dabei wird die Leserschaft gewahr, dass Estelas Vater und Mutter nicht ihre wahren Eltern sind. Sie wurde als Kind adoptiert, da ihre leiblichen Eltern der argentinischen Militärjunta zum Opfer gefallen sind. Estela wiederum wurde von ihrem angeblichen Vater "gekauft" und nach Spanien verschleppt.

Das Puzzle setzt sich weiter zusammen, als Estela zunächst Fotos ihrer Eltern entdeckt und dann in den Besitz des mütterlichen Tagebuchs gelangt. Die Fakten führen ihre bisherige Vita ad absurdum und entlarven Estelas nächste Umgebung der Komplizenschaft. Unter diesen Umständen ist Estela nicht länger gewillt, in der elterlichen Behausung zu wohnen und beschließt daher, zu ihrem Freund Miguel zu ziehen.

Kurz vor dem Auszug wird Estela von ihrer "Halb"-Schwester Alexandra zur Rede gestellt. Dass diese dasselbe Schicksal wie Estela durchlebt hat, wird innerhalb der Ereignisse zwar nur angedeutet, lässt sich aus dem Zusammenhang aber eindeutig erschließen. Dennoch lässt Estela sie über das Geschehen im Unklaren.

Interpretationsansatz

Das mit "Erinnerung an die verloren Gegangenen" zu übersetzende Buch wird regelmäßig im Spanischunterricht als Lektüre eingesetzt. Aufgrund seiner sprachlichen Klassifizierung eignet sich die Geschichte für Schüler:innen der Oberstufe.

Der Roman kann einerseits als Coming-of-Age-Geschichte, andererseits als historisches Lehrstück interpretiert werden. Zentral scheint das Thema der Identitätsbildung, die schmerzhaft, aber konsequent verläuft.

Die Schärfung des eigenen Charakters wird mithilfe dramatischer Ereignisse aus der Vergangenheit forciert und ist daher ein aufgezwungener, aber notwendiger Prozess. Wie im literarischen Genre üblich, durchläuft die Hauptfigur eine stete Entwicklung und ist am Ende nicht mehr dieselbe wie zu Beginn des Plots.

Die implizierte "Heldinnenreise" geht mit Schmerz und Abschied, aber auch mit Kenntnisgewinn und Reife einher.

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