Zusammenfassung von Franz Kafka - Brief an den Vater

 


Der Brief

Bei der heute bekannten Fassung des Briefes handelt es sich wahrscheinlich um die Reinschrift, die von Kafka aus vorherigen Entwürfen zusammengestellt hatte. Die Niederschrift des Werkes dauerte etwa zwei Wochen
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. Kafka wollte den Brief seiner Mutter übergeben, der ihn anschließend an seinen Vater weiterleiten sollte. Dieser Bitte sei seine Mutter, Julie Kafka, allerdings nicht nachgekommen.

Ab 1920 hatte Kafka weiterhin die Absicht, den Brief an den eigentlichen Adressaten zu übergeben. Es entstanden jedoch zunehmend Zweifel, ob durch diesen Brief eine Verständigung mit dem eigenen Vater erreicht werden könne. Fraglich war auch, ob eine Versöhnung mit dem Vater durch das Schriftstück erreicht werden konnte.

Kafka entfernte sich zunehmend von dem eigentlichen Anlass des Briefes. Er sah ihn immer stärker als autobiografischen Text an, für den kein realer Adressat mehr notwendig war. Kafka ließ seinen Brief mit der Schreibmaschine abschreiben, wodurch zumindest eine Person außerhalb seiner Familie einen Einblick erhielt. Bis heute ist nicht geklärt, ob der Brief tatsächlich als privates Zeugnis gedacht war, oder als reines literarisches Werk geschrieben wurde.

Inhalt

Zu Beginn benennt Kafka den Grund für das Verfassen des Briefes und schildert anschließend die Sicht des Vaters, der hart arbeite, um den Kindern ein sorgenfreies Leben zu ermöglichen. Für den Vater trage allerdings ausschließlich der Sohn die Schuld an der schwierigen Beziehung. Weder Vater noch Sohn hätten eine Schuld.

Kafka stellt die Wesensmerkmale von Vater und Sohn gegenüber, der Vater sei stark, willensstark und selbstgerecht, während der Sohn ängstlich, still und schwach wirke. Der Vater wertet seinen Sohn andauernd ab. Seine Erziehung ist brutal und seine Bestrafungen wirken für das Kind Franz traumatisch.

Widerrede duldet er nicht, sodass der Sohn es nicht mehr wagt, zu sprechen. Selbst die jüdische Religion wird vom Vater lediglich formal gelebt. Auch Kafkas Mutter und seine Schwester halten zu ihrem Ehemann und fügen sich.

Gegen Ende des Briefes erwähnt Kafka den Anlass für den Brief: Seine Heiratspläne. Für den Vater waren Ehe und Familie immer eine große Lebensaufgabe. Als er seinem Sohn rät, zu Prostituierten zu gehen, trifft ihn diese Demütigung tief.

Jeder Gedanke, dass Julie Wohryzek ihm etwas bedeuten könne, kommt Vater Hermann nicht.

Anlass für den Brief

Im Jahr 1919 verfasste Franz Kafka einen etwa 100 Seiten umfassenden Brief an seinen Vater Hermann. Dieser Brief wurde allerdings nie abgeschickt, sondern erst 1952 in der Zeitschrift "Neue Rundschau" veröffentlicht.

Der Brief eine Abrechnung an den übermächtigen Vater Kafkas. Auslöser waren im September 1919 stattfindende heftige Auseinandersetzungen zwischen Franz Kafa und seinen Eltern. Im Winter zuvor lernte Kafka die Prager Sekretärin Julie Wohryzek kennen, die er heiraten wollte.

Die Eltern Kafkas wandten sich vehement gegen die mit Julie Wohryzek geplante Hochzeit. Der Vater bot seinem Sohn sogar an, ihn in ein Bordell zu führen, damit er nicht auf die Heirat einer "Beliebigen" angewiesen sei.

Dieses Ereignis kränkte Franz Kafka derart, dass er versuchte, die schon immer bestehende gespannte Beziehung zu seinem Vater neu zu definieren. Der Brief zeigt, dass Kafka sogar eine Art "Abrechnung" vorsah, die als Gegenangriff gegen den Vater zu verstehen ist. Dabei ging es ihm um die Rechtfertigung seines eigenen Verhaltens und die Wahrung der eigenen Selbstachtung.

Kafka ging es um die Darlegung seines eigenen Verhaltens. Möglicherweise wählte Kafka jedoch für seinen Brief nicht den richtigen Anlass. Es gibt Indizien, die belegen, dass die Abwehr seiner Eltern nicht der niederen sozialen Stellung der Braut galt.

Anlass für die ablehnende Haltung könnte vielmehr ihr freizügiger Lebenswandel gewesen sein. Durch die Eltern wurde über die Familie Wohryzek Ermittlungen durch ein Auskunftsbüro eingeholt. Anscheinend waren aber die Ergebnisse dieser Nachforschungen dem Sohn nicht mitgeteilt worden, da Kafka ansonsten wahrscheinlich anders reagiert hätte.

Hat mir beim lernen geholfen (lerne japanisch)

 

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