Zusammenfassung Die verlorene Ehre der Katharina Blum

 
Die Erzählung "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" von Heinrich Böll ist erstmals 1974 erschienen. Hauptfigur Katharina Blum verliebt sich in einen polizeilich gesuchten Mann und gerät nach dessen Flucht, selbst in das Visier der Polizei und die Lage spitzt sich mehr und mehr zu.

Hauptprotagonistin Katharina Blum wird im Jahr 1947 in Gemmelsbroich geboren
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. Ihr Vater, ein Bergarbeiter, stirbt als Katharina sechs Jahre alt ist. Katharinas Mutter hat mehrfach Alkoholprobleme und ist selbst als Putzkraft tätig. Dank ihrer Patentante Else Woltersheim, hat Katharina Blum die Möglichkeit eine Hauswirtschaftsschule zu besuchen.

1968 heiratet sie den Textilarbeiter Wilhelm Brettloh. Da die Ehe unglücklich verläuft, verlässt Katharina ihren Mann 1969 und zieht nach Köln. Nach der Scheidung nimmt sie wieder ihren Mädchennamen an.

Zunächst lebt sie einige Zeit bei ihrer Freundin und Patentante Else Woltersheim, ehe sie schließlich Arbeit bei dem Wirtschaftsprüfer Dr. Fehnern findet. Als dieser wegen Steuerhinterziehung verhaftet wird verliert Katharina ihren Arbeitsplatz und kommt kurze Zeit später als Hausgehilfin zu einem Industrieanwalt und dessen Ehefrau.

Auf einem Hausball von Else lernt sie Ludwig kennen, mit dem sie den Abend verbringt und mehrere Male gemeinsam tanzt. Am Ende begleitet er sie nach Hause und verbringt die Nacht bei ihr. Ludwig selbst ist von der Bundeswehr desertiert und gesteht dies Katharina Blum noch am selben Abend. Diese ahnt jedoch nicht, dass Ludwig zudem auch noch wegen Raubmord von der Polizei gesucht wird.

Während des gesamten Balls wird Ludwig von Karl, einem weiteren Gast, beschattet, der den beiden bis zur Wohnung von Katharina verfolgt. Am nächsten Morgen stürmt Hauptkommissar Erwin Beizmenne die Wohnung mit mehreren bewaffneten Polizisten. Sie durchsuchen die gesamte Wohnung, können Ludwig aber nicht finden, da dieser bereits in den frühen Morgenstunden durch einen Heizungsschacht die Wohnung verlassen hat.

Katharina wird abgeführt und auf das Polizeirevier gebracht. Das Verhör wird von Hauptkommissar Erwin Beizmenne geführt und dauert bis in den Abend hinein. Schließlich wird sie nach Hause gefahren. Die Vernehmung soll am Freitagmorgen fortgesetzt werden.

Katharina's Arbeitgeber Hubert Blorna wird am Donnerstag von einem Journalisten von der Zeitung über Katharina ausgefragt. Dieser erzählt Herrn Blorna, dass Katharina einem Flüchtigen über längere Zeit Unterschlupf gewährt hätte und auch zur Flucht verholfen hat. Die von Hubert Borna getätigte Aussage wird von dem Journalisten verhärtet abgedruckt, ebenso wie die Aussagen von Katharina's Eltern. Der Journalist vermischt bewusst Tatsachen und Meinungen und schädigt dadurch nachhaltig den Ruf von Katharina.

Am Freitag wird Katharina erneut verhört. Es gibt mehrere Verdachtsmomente gegen sie, aber keiner davon erhärtet sich. Die Polizei geht davon aus, dass Katharina und Ludwig sich schon länger kennen und nicht erst seit dem Hausball.

Ludwig selbst wurde von Freundinnen von Else, zu dem Ball mitgebracht. Er hatte diese erst kurz zuvor kennengelernt. Am Ende des Verhörs fragt Katharina den Kommissar ob er nichts gegen die Verleumdung und Rufschädigung seitens der Presse tun kann, aber dieser weißt sie nur auf die Pressefreiheit hin.

Journalist Werner Tötgens schleicht sich heimlich in das Krankenhaus, in dem sich Katharinas Mutter gerade von einer Krebsoperation erholt. Er konfrontiert sie mit der aktuellen Situation ihrer Tochter und bedrängt sie regelrecht. Katharinas Mutter stirbt noch in der selben Nacht im Krankenhaus.

Katharina hatte eine Affäre mit einem verheirateten Indistriellen, was ebenfalls an die Presse gelangt und am Ende in der Zeitung landet. Auch über Else werden Verleumdungen in der Zeitung veröffentlicht.

Nach weiteren rufschädigenden Zeitungsberichten lädt Katharina den Journalist Werner Tötgens zu einem Exklusivinterview in ihr Apartment ein. Kaum ist er eingetreten holt sie ihre Pistole und erschießt ihn. Am selben Abend gesteht Katharina den Mord der Polizei.

Die Erzählung erinnert aufgrund des Schreibstils an einen nüchternen Tatsachenbericht, wobei sämtliche Handlungen und Personen fiktiv sind und keinen realen Ursprung haben. Heinrich Böll möchte mit dem Text zum einen auf verschiedene Formen von Machtmissbrauch aufklären.

Zudem untersucht der Autor das Verhältnis von Gewalt und Sprache. "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" zählt zu den bekanntesten Erzählungen von Heinrich Böll und wurde im Jahr 1975 sogar verfilmt.

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