Zusammenfassung der Literaturepoche Aufklärung (1680-1800)

 
Die Epoche der Aufklärung leitet einen Perspektivwechsel in der Wahrnehmung und dem Denken ein, das sich auch in der Produktion und Rezeption der zeitgenössischen Literatur niederschlägt. Mit ihr wird das bürgerliche Dasein in den Mittelpunkt von Politik, gesellschaftlichem Leben und auch der Literatur gestellt.

Die Aufklärung ist eine bürgerliche Bewegung, die bestehende Herrschaftsstrukturen wie die Vorherrschaft des Adels in Frage stellt und aktiv bekämpft
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. Ausdruck der daraus resultierenden politischen Umbrüche ist die französische Revolution.

Freiheitsstreben und das Betonen der Vernunft sind Kennzeichen eines neuen bürgerlichen Bewusstseins und einer bürgerlichen Bewegung, die sich auch in der Literatur zeigt.

Die literarischen Strömungen der Empfindsamkeit (1740–1790), Sturm und Drang (1765–1790)und die Weimarer Klassik (1786–1831) befassen sich intensiv mit den Ideen der Aufklärung.

Im Gegensatz dazu betont die Romantik (1795–1848) eine gefühlsbetonte Welt und sie kritisiert die Abkehr davon und die Betonung der Vernunft in der Aufklärung.

So stellt die Literatur dieser Zeit die menschliche Vernunft, die Kraft des Geistes und die Nützlichkeit in den Vordergrund. Die literarischen Werke haben oft einen erzieherischen Charakter, der sich an den Idealen der Aufklärung ausrichtet.

Sie stellt ein Bindeglied zur Philosophie der Aufklärung dar, deren bedeutendster Vertreter Immanuel Kant ist. Die Literatur sollte nicht länger das Lob des Fürsten preisen, sondern das bürgerliche Leben darstellen und dessen Ideale vermitteln.

Das literarische Schaffen der Aufklärung bezog sich auf alle literarische Gattungen.

In der Lyrik ging es nicht länger um die höfische Unterhaltung, sondern es wurden Lehrgedichte und aufklärerische Hymnen verfasst, die die Ideale der Aufklärung vermitteln sollten.

Die Romane der Aufklärung zeichneten sich durch die Abkehr vom ehemaligen schwülstigen Schreibstil aus.

Christoph Martin Wieland (1766/67) schrieb den ersten bürgerlichen Roman, der anstelle des adeligen den bürgerlichen Held in den Mittelpunkt der Erzählung stellt.

Die Satire wurde nun ebenfalls zur Vermittlerin aufklärerischer Werte, die auch in Aphorismen, kurzen Lehrsätzen, erläutert wurden. Hinzu traten Fabeln, die ihre Leser und Leserinnen moralisch belehren zum Nachdenken anregen sollten. Hier stand der erzieherische Gedanke im Vordergrund.

Eine besondere Bedeutung kam in der Epoche der Aufklärung dem Drama zu, das besonders dazu geeignet schien, den Menschen ihrer Zeit die Werte der Aufklärung zu vermitteln, sie zu erziehen und zum Nachdenken anzuregen. Vor diesem Hintergrund entstanden neue Untergattungen des Dramas, das bürgerliche Trauerspiel und das bürgerliche Drama.

Gotthold Ephraim Lessing (1729 - 1781) reformierte das Drama und bewirkte unter anderem, dass sich nun auch viele Bürgerliche der Schauspielerei zuwandten und als Darsteller ihre Ideale und Werte auf die Bühne brachten.

Sein Werk Nathan der Weise gilt als Paradebeispiel eines aufklärerischen Werkes und gehört auch heute noch zum literarischen Kanon des Deutschunterrichts.

Weitere bedeutende Kulturschaffende dieser Zeit und Protagonisten der Epoche der Aufklärung sind Voltaire (1694–1778), Jean-Jacques Rosseau (1712–1778), John Locke (1632–1704) und Montesquieu (1689–1755).

Die Epoche der Aufklärung kennzeichnet den Beginn des modernen Denkens und Handels und strahlt bis in die Gegenwart hinein. Anders als im Barock war der Mensch nicht mehr fremdbestimmt und willenloses Werkzeug einer höheren Macht, sondern Kraft seine Verstandes Gestalter seines Lebens und seiner Zukunft.

Dies auch im Politischen; das überkommene politische System des Absolutismus wurde überwunden. Die Ideale "Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit" der französischen Revolution geltem bis heute.

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