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Zusammenfassung Andorra
In dem Drama „Andorra“ thematisiert Max Frisch die antisemitischen Vorurteile der Gesellschaft und die Auswirkungen auf die jüdische Bevölkerung. Er skizziert die Mitschuld derer, die wegsehen und nicht für die Juden eintreten, als sowohl die unterschiedlichen Identitätsbilder
der Menschen, die durch Vorurteile verwischt werden und ganz anders zu den realen Charakteren ist.
Das Theaterstück Andorra wurde am 02.11.1961 im Schauspielhaus Zürich in Regie von Kurt Hirschfeld uraufgeführt.
Die Hauptfigur des Dramas ist Andri, welcher als Pflegekind bei dem Lehrer Can aufwächst
Lehrer Can will diese Begebenheit jedoch geheim halten und hat die Geschichte erdichtet, demnach er der Retter Andris vor dem gefährlichen „schwarzen“ Volk sei. Die „Schwarzen“ sind ein gefährliches Nachbarvolk, welche antisemitisch gesinnt sind und systematisch die Juden verfolgen und ermorden.
Am Vortag des Sankt Georg Tages findet das Theaterstück seinen Anfang. Die Tochter des Lehrer Cans, Bablin, streicht das Haus ihres Vaters mit weißer Farbe an, so wie es die Tradition vorschreibt.
In dieser Situation erhält man einen ersten Eindruck über die Einstellungen und Charaktere der Einwohner Andorras, denn das Mädchen wird durch einen Soldaten belästigt, der sie bei ihrer Arbeit beobachtet. Dabei behauptet der Lehrer, dass die Andorraner ein friedliches und frommes Völkchen sein, wohingegen dieser Vorfall mit dem Soldaten erahnen lässt, dass dieses Bild nicht ganz der Wahrheit entspricht.
Zu dieser Zeit arbeitet Andri in einer Kneipe als Küchengehilfe. Er hegt innige Gefühle für Barblin, was natürlich mit Schwierigkeiten behaftet ist, da sie seine Halbschwester ist. Andri hat durchaus die Intention Barblin zu seiner Frau zu nehmen. Aber Andri scheut sich davor, den Lehrer um Erlaubnis für die Vermählung zu fragen. Für ihn kommt es aus Pflichtgefühl gegenüber seinem Erretter nicht in Frage, Barblin ohne Wissen des Paters für sich zu gewinnen oder gar zu verführen.
Unter der Loyalität zu seinem Pflegevater leidet Andri sehr. Überhaupt verhält er sich sehr zurückhaltend und versucht den Andorranern alles recht zu machen, um nicht deren antisemitischen Vorurteilen zu entsprechen. Dies wird zunehmend zum Problem.
Zu Andris vermeintlichem Glück erhält er eine Lehrstelle bei dem judenfeindlichen Tischler, der ihm jedoch nur die schlechten Arbeiten seines übrigen Gesellen zuordnet, obwohl Andri durchaus Geschick beim Herstellen eines Stuhles beweist. Aufgrund seiner Vorurteile, wertet der Tischler die Arbeit Andris durchgehen ab und teilt ihn schließlich für den Verkauf ein, den er als Jude, so ist er der Meinung, sicherlich besser ausführen wird.
Andri beginnt das erste Mal zu realisieren, dass egal wie sehr er sich auch anzupassen vermag, er niemals gegen die Vorurteile der Bewohner Andorras ankommen wird, wodurch Andri zum ersten Mal aufbegehrt.
Nach einer schicksalhaften Begegnung mit einem Arzt, welcher bei einer Untersuchung Andris antisemitische Äußerungen verlauten lässt, tritt Can für seinen Sohn ein. Daraufhin fühlt sich Andri beflügelt und ermutigt, Can zu fragen, ob er Barblin zur Frau nehmen darf. Dieses Begehren wehrt der Lehrer natürlich ab, da die beiden ja verwandt sind, doch Andri bezieht diese Abweisung natürlich auf sich und denkt, dass er es als Jude nicht verdient hat.
Man beobachtet zusehends, wie Andri sich immer mehr mit den Vorurteilen der Andorraner identifiziert und deren Eigenschaften annimmt. So beschließt er sich nicht seine Liebe zu Barblin verbieten zu lassen und plant mit ihr auszuwandern. In diesem Zusammenhang wird Andri zunehmend geldgieriger, obwohl er zuvor eigentlich sehr großzügig mit seinen Mitteln umgegangen ist.
Schließlich ereignet sich eine grausame Begebenheit, in der Barblin von dem rauen und ausfallenden Soldaten zur Zweisamkeit gezwungen wird. Während des Aktes verweilt Andri auf der Türschwelle seiner Halbschwester. Sein Vater versucht dabei stetig einen Zugang zu Andri zu finden, doch dieser weist Can aus Trotz und Wut immer wieder ab. Als der Lehrer ihn dann als sein „Sohn“ anspricht, will Andri diese Tatsache nicht wahr haben und verschließt sich immer mehr gegenüber Can.
Er fühlt sich mehr denn je ausgeschlossen und fühlt sich darin noch mehr bestätigt, als er den Soldaten aus Barblins Kammer treten sieht. Dabei denkt er, dass Barblin ihn hintergangen hat, obwohl dies natürlich nicht den Tatsachen entspricht.
Eine wichtige Wendung beginnt bei dem Erscheinen Andris Mutter „die Senora“. Sie tritt an Can heran und wirft ihm seine Entscheidung vor, Andri als Juden vor den Andorranern betitelt zu haben. Letzten endlich fasst sich Can ein Herz und tritt an Andri heran, um ihm die Wahrheit über seine Identität mitzuteilen. Doch Andri will ihm keinen Glauben schenken, da er sich bereits mit seiner Rolle als Jude abgefunden hat.
Senoras tragisches Ende wird Andri zum Verhängnis, denn der Steinwurf, dem Senora zum Opfer fällt, wir ihm zu Lasten gelegt. Dieser Irrtum wird jedoch später aufgeklärt und der Wirt wird als der wahre Täter entlarvt.
Dann kommt es zur dramatischen Endszene. Die „Schwarzen“ besetzen Andorra und ziehen deren Bewohner auf ihre Seite. Andri nimmt endgültig die Rolle des leidigen Juden an und weist seinen Vater und Barblin zurück. Er will die Position des Märtyrers einnehmen, was ihm schließlich zum Verhängnis wird.
Er wird von dem „professionellen Judenschauer“ als Jude erkannt und zum Tode verurteilt. Erst als ihm die Finger abgetrennt werden, scheinen die Andorraner ihre Einstellungen zu überdenken. Am Ende des Stückes erhängt sich der Lehrer und Barblin verliert vollkommen den Verstand. Hier wird eine Verbindung zur Anfangsszene geschaffen, in dem Barblin die Pflaster des großen Pflasters weißt.
Max Frisch will mit seinem Drama zeigen, zu welchen Auswirkungen antisemitische Vorurteile führen können. Die Andorraner sind sich der Schuld ihres Handelns nicht bewusst und halten das Vorgehen gegenüber der Juden für gerecht fertig.
Unbelehrbarkeit ist hier ein wesentliches Merkmal. Andri selbst verkörpert einen jungen Mann, welcher sich durch die Meinungen der Bewohner definieren lässt und am Ende tragisch zu Tode kommt, was die gravierende Schwere des Antisemitismus verdeutlichen soll.
Das Theaterstück Andorra wurde am 02.11.1961 im Schauspielhaus Zürich in Regie von Kurt Hirschfeld uraufgeführt.
Die Hauptfigur des Dramas ist Andri, welcher als Pflegekind bei dem Lehrer Can aufwächst
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. Dieser gibt gegenüber den Bewohnern Andorras an, dass Andri jüdischen Ursprungs ist, obwohl dieser aus der außerehelichen Beziehung seinerseits zu einer „Schwarzen“ hervorgegangen ist.
Lehrer Can will diese Begebenheit jedoch geheim halten und hat die Geschichte erdichtet, demnach er der Retter Andris vor dem gefährlichen „schwarzen“ Volk sei. Die „Schwarzen“ sind ein gefährliches Nachbarvolk, welche antisemitisch gesinnt sind und systematisch die Juden verfolgen und ermorden.
Am Vortag des Sankt Georg Tages findet das Theaterstück seinen Anfang. Die Tochter des Lehrer Cans, Bablin, streicht das Haus ihres Vaters mit weißer Farbe an, so wie es die Tradition vorschreibt.
In dieser Situation erhält man einen ersten Eindruck über die Einstellungen und Charaktere der Einwohner Andorras, denn das Mädchen wird durch einen Soldaten belästigt, der sie bei ihrer Arbeit beobachtet. Dabei behauptet der Lehrer, dass die Andorraner ein friedliches und frommes Völkchen sein, wohingegen dieser Vorfall mit dem Soldaten erahnen lässt, dass dieses Bild nicht ganz der Wahrheit entspricht.
Zu dieser Zeit arbeitet Andri in einer Kneipe als Küchengehilfe. Er hegt innige Gefühle für Barblin, was natürlich mit Schwierigkeiten behaftet ist, da sie seine Halbschwester ist. Andri hat durchaus die Intention Barblin zu seiner Frau zu nehmen. Aber Andri scheut sich davor, den Lehrer um Erlaubnis für die Vermählung zu fragen. Für ihn kommt es aus Pflichtgefühl gegenüber seinem Erretter nicht in Frage, Barblin ohne Wissen des Paters für sich zu gewinnen oder gar zu verführen.
Unter der Loyalität zu seinem Pflegevater leidet Andri sehr. Überhaupt verhält er sich sehr zurückhaltend und versucht den Andorranern alles recht zu machen, um nicht deren antisemitischen Vorurteilen zu entsprechen. Dies wird zunehmend zum Problem.
Zu Andris vermeintlichem Glück erhält er eine Lehrstelle bei dem judenfeindlichen Tischler, der ihm jedoch nur die schlechten Arbeiten seines übrigen Gesellen zuordnet, obwohl Andri durchaus Geschick beim Herstellen eines Stuhles beweist. Aufgrund seiner Vorurteile, wertet der Tischler die Arbeit Andris durchgehen ab und teilt ihn schließlich für den Verkauf ein, den er als Jude, so ist er der Meinung, sicherlich besser ausführen wird.
Andri beginnt das erste Mal zu realisieren, dass egal wie sehr er sich auch anzupassen vermag, er niemals gegen die Vorurteile der Bewohner Andorras ankommen wird, wodurch Andri zum ersten Mal aufbegehrt.
Nach einer schicksalhaften Begegnung mit einem Arzt, welcher bei einer Untersuchung Andris antisemitische Äußerungen verlauten lässt, tritt Can für seinen Sohn ein. Daraufhin fühlt sich Andri beflügelt und ermutigt, Can zu fragen, ob er Barblin zur Frau nehmen darf. Dieses Begehren wehrt der Lehrer natürlich ab, da die beiden ja verwandt sind, doch Andri bezieht diese Abweisung natürlich auf sich und denkt, dass er es als Jude nicht verdient hat.
Man beobachtet zusehends, wie Andri sich immer mehr mit den Vorurteilen der Andorraner identifiziert und deren Eigenschaften annimmt. So beschließt er sich nicht seine Liebe zu Barblin verbieten zu lassen und plant mit ihr auszuwandern. In diesem Zusammenhang wird Andri zunehmend geldgieriger, obwohl er zuvor eigentlich sehr großzügig mit seinen Mitteln umgegangen ist.
Schließlich ereignet sich eine grausame Begebenheit, in der Barblin von dem rauen und ausfallenden Soldaten zur Zweisamkeit gezwungen wird. Während des Aktes verweilt Andri auf der Türschwelle seiner Halbschwester. Sein Vater versucht dabei stetig einen Zugang zu Andri zu finden, doch dieser weist Can aus Trotz und Wut immer wieder ab. Als der Lehrer ihn dann als sein „Sohn“ anspricht, will Andri diese Tatsache nicht wahr haben und verschließt sich immer mehr gegenüber Can.
Er fühlt sich mehr denn je ausgeschlossen und fühlt sich darin noch mehr bestätigt, als er den Soldaten aus Barblins Kammer treten sieht. Dabei denkt er, dass Barblin ihn hintergangen hat, obwohl dies natürlich nicht den Tatsachen entspricht.
Eine wichtige Wendung beginnt bei dem Erscheinen Andris Mutter „die Senora“. Sie tritt an Can heran und wirft ihm seine Entscheidung vor, Andri als Juden vor den Andorranern betitelt zu haben. Letzten endlich fasst sich Can ein Herz und tritt an Andri heran, um ihm die Wahrheit über seine Identität mitzuteilen. Doch Andri will ihm keinen Glauben schenken, da er sich bereits mit seiner Rolle als Jude abgefunden hat.
Senoras tragisches Ende wird Andri zum Verhängnis, denn der Steinwurf, dem Senora zum Opfer fällt, wir ihm zu Lasten gelegt. Dieser Irrtum wird jedoch später aufgeklärt und der Wirt wird als der wahre Täter entlarvt.
Dann kommt es zur dramatischen Endszene. Die „Schwarzen“ besetzen Andorra und ziehen deren Bewohner auf ihre Seite. Andri nimmt endgültig die Rolle des leidigen Juden an und weist seinen Vater und Barblin zurück. Er will die Position des Märtyrers einnehmen, was ihm schließlich zum Verhängnis wird.
Er wird von dem „professionellen Judenschauer“ als Jude erkannt und zum Tode verurteilt. Erst als ihm die Finger abgetrennt werden, scheinen die Andorraner ihre Einstellungen zu überdenken. Am Ende des Stückes erhängt sich der Lehrer und Barblin verliert vollkommen den Verstand. Hier wird eine Verbindung zur Anfangsszene geschaffen, in dem Barblin die Pflaster des großen Pflasters weißt.
Max Frisch will mit seinem Drama zeigen, zu welchen Auswirkungen antisemitische Vorurteile führen können. Die Andorraner sind sich der Schuld ihres Handelns nicht bewusst und halten das Vorgehen gegenüber der Juden für gerecht fertig.
Unbelehrbarkeit ist hier ein wesentliches Merkmal. Andri selbst verkörpert einen jungen Mann, welcher sich durch die Meinungen der Bewohner definieren lässt und am Ende tragisch zu Tode kommt, was die gravierende Schwere des Antisemitismus verdeutlichen soll.
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