Leo N. Tolstoi Biografie

 
Leo N. Tolstoi - ein Vorreiter in der realistischen Literatur
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. Der Biografie des Schriftstellers Leo N. Tolstoi ist eine Reise durch das Russland des 19. Jahrhunderts. Er ist am 09.09.1828 auf Jasnaja Poljana geboren worden, einem Landgut nahe des russischen Ortes Tulsa.

Das Gut gehört damals seiner Familie, die zum russischen Adel gehört und ist deren Stammsitz. Zwar ist er im deutschen Raum oft als Leo bekannt, dennoch heißt Tolstoi eigentlich Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi.

Seine Eltern, Graf Nikolai Iljitsch und seine Mutter Fürstin Wokonskaja haben noch vier weitere Kinder. Mit zwei Jahren verliert Tolstoi seine Mutter, sieben Jahre danach stirbt auch sein Vater. Die Vollwaise wächst danach unter der Vormundschaft seiner Tante väterlicherseits auf.

Die frühen Jahre



Mit 16 geht er nach Kasan und studiert an der dortigen Universität orientalische Sprachen. Allerdings wechselt er alsbald zur juristischen Fakultät.

1847 bricht er das Studium komplett ab und kehrt nach Hause zurück.

Es liegt ihm viel mehr am Herzen, seinen 350 leibeigenen Bauern zu helfen. Er plante Landreformen, die die Lage dieser Leute verbessern sollte.

Kurz darauf vollzieht Tolstoi seinen Militärdienst von 1851 bis 1854. Er ist Fähnrich in der Armee des Zaren und zieht mit der Artillerie in den Kaukasus-Krieg. Erzählungen aus dieser Zeit wie „Die Kosaken“, „Der Überfall“ oder „Der Holzschlag“ zeigen deutlich, wie in der Einsatz im Krieg beeinflusst hat.

1854 bricht der Krieg auf der Krim aus, wo er in den Stellungskrieg um Sewastopol gerät. Mit den „Sewastopoler Erzählungen“ von 1855 bekommt er früh Anerkennung als Schriftsteller.

Fortan lebt er neben seinem Aufenthalt im Elternhaus auch noch in Sankt Petersburg und Moskau, reist aber in den Folgejahren auch durch Westeuropa. Dabei geht es ihm um Pädagogik, weshalb er den Pädagogen A. Diesterweg und Künstler wie Charles Dickens trifft. Die Reise bestärkt ihn in seiner Bestrebung, die Pädagogik zu reformieren.

Er richtet Schulen in den Dörfern ein und setzt dabei auf Bildung, der auf die unterschiedlichen Persönlichkeiten der Kinder eingeht. Passend dazu schreibt er Lesebücher wie das Schulbuch Alphabet, das mehrfach übersetzt wurde und die Reformbewegung entscheidend beeinflusste.

Heirat, große Erfolge und eine Sinnkrise



Privat gründet Tolstoi mit der 18 Jahre jungen Sofja Behrs eine Familie. Sie ist deutschstämmig und unterstützt ihn in den folgenden Jahren bei seinen schriftstellerischen Bestrebungen.

Nach der Heirat 1862 bekommen die Eheleute zudem dreizehn Kinder. Dies ist die Zeit, in der Leo N. Tolstoi seine wichtigsten Romane verfasst.

Zwischen 1862 und 1869 entsteht „Krieg und Frieden“, gefolgt von Anna Karenina zwischen 1873 und 1878. Die realistischen Romane geben einen Einblick in das russische Zarenreich, wie es wirklich war und in den Feldzug Napoleons in Russland. Der Schriftsteller beleuchtet darin auch die Verhältnisse in Politik und Gesellschaft, wie sie sich in dieser Zeit darstellten.

Mit den beiden Romanen erlangt er großen Ruhm auf dem Gebiet der Literatur. Diese Anerkennung sorgt allerdings auch dafür, dass er die Orientierung verliert. Auf der Suche danach setzt er sich für Menschen ein, die durch Kirche oder Politik verfolgt werden.

Seine intensive Auseinandersetzung mit der Religion und ihren Fragen gipfelt in literarischen Ausführungen wie dem Roman mit dem Namen „Die Auferstehung“ mit denen er sich den Zorn von Politik und Kirche zuzieht.

Während er im Ausland geachtet wird, ist er in Russland geächtet und wird 1901 schließlich exkommuniziert. Da seine Schriften das Zarenreich oftmals kritisieren, steht er nun auch unter polizeilicher Überwachung.

Auch mit seiner Frau gibt es nun Auseinandersetzungen, die sich um das literarische Erbe drehen. In Folge dessen entschloss sich Leo N. Tolstoi zu einer letzten Reise per Zug in Richtung Süden, auf der ihn seine jüngste Tochter begleitete.

Eine Lungenentzündung führt schließlich am 20. November 1910 zum Tod von Leo N. Tolstoi in der Bahnstation von Astapowo.

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