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Inhaltsangabe von Sansibar oder der letzte Grund
Sansibar oder der letzte Grund ist ein Roman von Alfred Andersch, der im Jahr 1957 erschien. Es handelt von mehreren Menschen, deren Wege sich 1937 in der Hafenstadt Rerik an der Ostsee kreuzen
Im ersten Abschnitt des Buchs werden die Hauptpersonen mit ihren Konflikten vorgestellt, beginnend mit "dem Jungen", der davon träumt, der Langeweile Reriks zu entkommen. Man erfährt, dass sein Vater auf See umgekommen ist, aber der Junge bleibt im Unklaren darüber, ob dieser - wie von "den Leuten" behauptet, tatsächlich ein "Säufer" war oder nicht.
Pfarrer Helander, dessen verwaiste Kirche ihm zum trostlosen Ort geworden ist, wird geplagt von Schmerzen in seinem Beinstumpf; mehr aber macht ihm sein Glaube zu schaffen. Er wartet vergebens auf ein himmlisches Zeichen. Als "die Anderen" den "Lesenden Klosterschüler", eine Statue seiner Kirche, abholen wollen, bittet er Knudsen, die Statue nach Schweden zu schaffen, um sie vor den Nationalsozialisten zu retten.
Der Fischer Knudsen gehört als Letzter im Ort zur "Partei" und fürchtet den Zugriff "der Anderen", sollte er zum angekündigten Termin mit dem "Instrukteur" erscheinen und sich in irgendetwas "verstricken" lassen. Am meisten fürchtet er um seine leicht geistig behinderte Frau, die bereits abgeholt werden sollte, was jedoch vorläufig abgewendet werden konnte.
Die Jüdin Judith steigt in Rerik ab, nachdem sich unmittelbar zuvor ihre gelähmte Mutter selbst getötet hat, um ihrer Tochter nicht zum Fluchthindernis zu werden. Diese soll von Rerik aus fliehen, um Kontrollen zu umgehen.
Gregor kommt als "Instrukteur" der Partei nach Rerik, um Knudsen zu treffen und Anweisungen zu übermitteln. Er ist der Sache müde geworden und sinnt darauf zu desertieren. Als er in der Kirche den Lesenden Klosterschüler entdeckt und im Anschluss auf Knudsen trifft, der ebenfalls kein Interesse hat, der Partei weiter zu dienen, bittet er den Fischer um Fluchthilfe.
Pfarrer Helander stößt zu ihnen und es entspinnt sich eine Diskussion. Knudsen lehnt beide Aufträge – Fluchthilfe wie Rettung der Holzfigur - zunächst ab. Als Gregor später am Hafen Judith sieht und realisiert, dass sie ebenfalls auf der Flucht ist, beschließt er, ihr zu helfen. Alles steht und fällt jedoch mit dem Fischer.
Judith versucht inzwischen, auf einem schwedischen Schiff unterzukommen, scheitert jedoch. Währenddessen weiht Knudsen, der sich letztlich doch umentschieden hat, Gregor in seinen Plan ein. In einer Nacht- und Nebelaktion soll der Klosterschüler übergesetzt werden. Gregor zur Flucht verhelfen will Knudsen jedoch nicht. Gregor seinerseits spricht Judith an und nimmt sie mit sich. Sie holen den Klosterschüler aus der Kirche und machen sich auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt.
Der Junge wittert endlich ein Abenteuer und die Möglichkeit, "raus zu kommen". Er schafft die Flüchtigen mit dem Klosterschüler zum wartenden Knudsen, wobei sie beinahe entdeckt werden. Knudsen weigert sich, Judith mitzunehmen. Es kommt zu einer Auseinandersetzung zwischen ihm und Gregor, die letzterer für sich entscheidet. Knudsen, der Junge und Judith fahren mit dem Klosterschüler nach Schweden. Gregor bleibt aus Stolz zurück.
Inzwischen erwartet Helander "die Anderen". Als sie in sein Zimmer stürmen, erschießt er einen von ihnen und wird dann selbst getötet. Zuletzt gewahrt er das Zeichen Gottes, auf das er sein Leben lang gewartet hat.
Die Geschichte endet mit der Rückkehr des Jungen zu Knudsens Boot. Ihr weiteres Schicksal bleibt offen.
Sansibar oder der letzte Grund gehört zu den wichtigsten Werken der deutschen Nachkriegsliteratur. Die Erzählung charakterisiert treffend die Ohnmacht des isolierten Einzelnen in der unmittelbaren Vorkriegszeit, erlaubt schließlich jedoch auf poetische Weise jeder Hauptperson, über sich hinaus zu wachsen - nicht aufgrund von Parteiideologien, sondern durch einsichtige Erkenntnis der eigenen Wertmaßstäbe.
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. Obwohl alle von eigenen Motiven angetrieben sind, kristallisiert sich schnell ihre gemeinsame Interessenlage heraus: der Wunsch, den Umständen zu entkommen.
Im ersten Abschnitt des Buchs werden die Hauptpersonen mit ihren Konflikten vorgestellt, beginnend mit "dem Jungen", der davon träumt, der Langeweile Reriks zu entkommen. Man erfährt, dass sein Vater auf See umgekommen ist, aber der Junge bleibt im Unklaren darüber, ob dieser - wie von "den Leuten" behauptet, tatsächlich ein "Säufer" war oder nicht.
Pfarrer Helander, dessen verwaiste Kirche ihm zum trostlosen Ort geworden ist, wird geplagt von Schmerzen in seinem Beinstumpf; mehr aber macht ihm sein Glaube zu schaffen. Er wartet vergebens auf ein himmlisches Zeichen. Als "die Anderen" den "Lesenden Klosterschüler", eine Statue seiner Kirche, abholen wollen, bittet er Knudsen, die Statue nach Schweden zu schaffen, um sie vor den Nationalsozialisten zu retten.
Der Fischer Knudsen gehört als Letzter im Ort zur "Partei" und fürchtet den Zugriff "der Anderen", sollte er zum angekündigten Termin mit dem "Instrukteur" erscheinen und sich in irgendetwas "verstricken" lassen. Am meisten fürchtet er um seine leicht geistig behinderte Frau, die bereits abgeholt werden sollte, was jedoch vorläufig abgewendet werden konnte.
Die Jüdin Judith steigt in Rerik ab, nachdem sich unmittelbar zuvor ihre gelähmte Mutter selbst getötet hat, um ihrer Tochter nicht zum Fluchthindernis zu werden. Diese soll von Rerik aus fliehen, um Kontrollen zu umgehen.
Gregor kommt als "Instrukteur" der Partei nach Rerik, um Knudsen zu treffen und Anweisungen zu übermitteln. Er ist der Sache müde geworden und sinnt darauf zu desertieren. Als er in der Kirche den Lesenden Klosterschüler entdeckt und im Anschluss auf Knudsen trifft, der ebenfalls kein Interesse hat, der Partei weiter zu dienen, bittet er den Fischer um Fluchthilfe.
Pfarrer Helander stößt zu ihnen und es entspinnt sich eine Diskussion. Knudsen lehnt beide Aufträge – Fluchthilfe wie Rettung der Holzfigur - zunächst ab. Als Gregor später am Hafen Judith sieht und realisiert, dass sie ebenfalls auf der Flucht ist, beschließt er, ihr zu helfen. Alles steht und fällt jedoch mit dem Fischer.
Judith versucht inzwischen, auf einem schwedischen Schiff unterzukommen, scheitert jedoch. Währenddessen weiht Knudsen, der sich letztlich doch umentschieden hat, Gregor in seinen Plan ein. In einer Nacht- und Nebelaktion soll der Klosterschüler übergesetzt werden. Gregor zur Flucht verhelfen will Knudsen jedoch nicht. Gregor seinerseits spricht Judith an und nimmt sie mit sich. Sie holen den Klosterschüler aus der Kirche und machen sich auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt.
Der Junge wittert endlich ein Abenteuer und die Möglichkeit, "raus zu kommen". Er schafft die Flüchtigen mit dem Klosterschüler zum wartenden Knudsen, wobei sie beinahe entdeckt werden. Knudsen weigert sich, Judith mitzunehmen. Es kommt zu einer Auseinandersetzung zwischen ihm und Gregor, die letzterer für sich entscheidet. Knudsen, der Junge und Judith fahren mit dem Klosterschüler nach Schweden. Gregor bleibt aus Stolz zurück.
Inzwischen erwartet Helander "die Anderen". Als sie in sein Zimmer stürmen, erschießt er einen von ihnen und wird dann selbst getötet. Zuletzt gewahrt er das Zeichen Gottes, auf das er sein Leben lang gewartet hat.
Die Geschichte endet mit der Rückkehr des Jungen zu Knudsens Boot. Ihr weiteres Schicksal bleibt offen.
Sansibar oder der letzte Grund gehört zu den wichtigsten Werken der deutschen Nachkriegsliteratur. Die Erzählung charakterisiert treffend die Ohnmacht des isolierten Einzelnen in der unmittelbaren Vorkriegszeit, erlaubt schließlich jedoch auf poetische Weise jeder Hauptperson, über sich hinaus zu wachsen - nicht aufgrund von Parteiideologien, sondern durch einsichtige Erkenntnis der eigenen Wertmaßstäbe.
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