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Gedicht - Der Panther - Zusammenfassung und Erklärung
Zusammenfassung
Die drei Strophen des Gedichts „Der Panther“ handeln von einem Panther, der in einem Käfig im Tiergarten „Jardin de Plantes“ in Paris sitzt. Die Gefangenschaft hat ihm seine Freiheit, seine Wildheit und seinen Lebenswillen genommen
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. Er ist im Grunde genommen nur noch ein Schatten seiner selbst. In den drei Strophen werden der Blick, der Gang und die Wahrnehmung des Panthers behandelt.
Erklärung
In der ersten Strophe beschreibt Rilke, wie ein Panther in einem Käfig seine Runden dreht und sich die Stäbe an ihm vorbei bewegen. Die Welt des Panthers wird von den Gitterstäben eingegrenzt. In der zweiten Strophe wird der Gang des Panthers beschrieben. Es wird deutlich, dass er sich stets im Kreis dreht. Der Panther wird als betäubt beschrieben, ohne jeglichen Lebenswillen. In der dritten Strophe wird beschrieben, wie der Panther seine Augen öffnet und seine Umgebung wahrnimmt. Die wahrgenommenen Bilder dringen jedoch nicht mehr bis ins Bewusstseins des Panthers vor.
Der Panther stellt sinnbildliche dar, wie ein Lebewesen in Gefangenschaft leidet. Gefangenschaft kann einerseits vorliegen, wenn man tatsächlich eingesperrt ist, andererseits kann sie auch durch gesellschaftliche Grenzen entstehen.
Im Gedicht ist der Panther der Gefangenen. Er nimmt seine Umwelt sowie die Außenwelt nur noch passiv wahr. Dies wird vor allem daran deutlich, dass das Gedicht keine Handlung, sondern nur eine Situation beschreibt. Der Panther könnte zwar handeln, ist aber so von der Außenwelt isoliert, dass er nur mehr ein passiver Teilhaber ist.
Dass die Situation sehr passiv ist lässt sich auch daran erkennen, dass der Panther im Gedicht das Gefühl hat, die Stäbe würden an ihm vorbeiziehen. Daraus lässt sich erkennen, dass unbelebte Stäbe lebendiger sind als der Panter, das Lebewesen, selbst.
Das Gedicht gleicht einem Stillstand. Zudem kommt es zu einer Auflösung von Raum und Zeit. Für den Panther scheint es, als liege hinter den Stäben keine Welt. Der vorhandene Stillstand bringt das Lebendige in Gefahr, weswegen auch der große Wille des Panters betäubt ist. Dadurch rückt nochmals die Gefangenschaft des Tieres in den Vordergrund. Der Panther hat nimmt nichts mehr aktiv wahr, sondern kennt nur noch seinen Käfig und seine Gefangenschaft.
Der Gefangene, also der Panther, im Käfig kann nicht einmal mehr von äußeren Impulsen berührt werden. Es löst in ihm kein Gefühl mehr aus. Das lässt darauf schließen, dass er nur noch eine Hülle seiner selbst ist.
Der Panther von Rainer Maria Rilke (6.11.1902, Paris):
„Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe und hinter tausend Stäben keine Welt.
Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte, der sich im allerkleinsten Kreise dreht, ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte, in der betäubt ein großer Wille steht.
Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille sich lautlos auf. Dann geht ein Bild hinein, geht durch der Glieder angespannte Stillen - und hört im Herzen auf zu sein.“
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