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Faust 3 Zusammenfassung
Der schwer spielbare, von mystischen und alchemistischen Elementen durchzogene Fauststoff wurde schon mehrfach umgesetzt, jedoch gehören Goethes Werke zu den wichtigsten und prägendsten.
Schon dreißig Jahre vor Friedrich Theodor Vischers Faust-Parodie "Faust. Der Tragödie dritter Teil" (1862) entstand ein satirisches Theaterstück, fußend auf Goethes Faust
Daher trägt sein Werk, welches an den von ihm sehr beachteten Faust 1 und dem eher zynisch verrissenen Teil 2 anknüpfen sollte, auch den Untertitel: "Treu im Geiste des zweiten Theils des götheschen Faust gedichtet von Deutobold Symbolizetti Allegoriowitsch Mystifizinsky". Vischer, Professor für Literaturwissenschaft und Ästhetik hegte eine große Bewunderung für Goethe, jedoch nicht für dessen ältliche Ausdrucksweise und Wortwahl bei Faust Teil 2. Sein Teil 3 gilt als eine der besten deutschen Literatur- und Goethe-Parodien.
Vorwort: Faust...?
Faust wurde vom Teufel verführt, da dieser Gott beweisen wollte, einen glaubensfesten Menschen leicht vom rechten Weg abbringen zu können. Es gelang ihm aber erst mit Gretchen, welche er Faust, durch einen Hexenzauber verjüngt und mit einem Liebeszauber betört, jedoch missgönnt. Gretchen ist ihrerseits Faust hoffnungslos ergeben, tötet für ihn sogar ihre Mutter und später auch im Wahn sein und ihr Kind.
Faust will sie aus dem Kerker befreien, Mephisto ihn davon abhalten. Gretchen ist tot, kommt aber als gerettete in den Himmel. Nun hat Mephisto scheinbar leichtes Spiel mit Faust, aber nach all seinen Kunststücken (er lässt Faust als mittelalterlichen, tapferen Ritter eine Verbindung mit der schönen Helena von Troja eingehen) ist Faust, nun wieder ergreist, weit entfernt davon, seine Seele gänzlich an den Teufel zu verlieren.
Doch Engel vertreiben Faust und dessen höllische Helfershelfer. Fausts unsterbliche Seele wird nach dessen Tode nun zu Füßen der Gottesmutter gebracht, wo er endlich wieder mit Gretchen vereint ist. Soweit eine kurze Zusammenfassung von Teil 1 und 2.
Vischers Faust 3
Nun beginnt bei Faust 3 das Buhlen um Fausts Seele erneut, als Mephisto erfolgreich dafür im Himmel protestiert. Vischer lässt Faust von Mephisto einen Pakt anbieten, welcher den Doktor besonders reizt, denn er könnte ihm ein besseres Verstehen seiner selbst und anderer Menschen bringen, womit er sehr zum Glück aller Menschen beitragen könnte. Prosa und Verse voller Wortneukreationen, politischer Anspielungen und sprachlichen Übertreibungen wechseln einander ab. Vischer lässt Faust alle Prüfungen ausschließlich mit Hilfe anderer bestehen. An seine Seite setzt er, statt Gretchen das Lieschen als Seelenfreundin, die Hexen sind Mütter, statt einer Himmelsschar Tiere (Katzen und einen Fuchs, welche(r) eher Mephisto zugetan, einen Hund, einen Löwe), mythologische Gestalten wie den Minotaurus (2. Aufzug, 7. Auftritt) oder des Thales und einer Nereide, aber auch Handwerker und dergleichen. Bei ihm ist Faust jedoch ein Hasenfuß, welcher eine Situation, sich oder andere nie aus eigener Kraft retten kann. Er fügt sich Mephistopheles, lässt sich von ihm züchtigen, wahrhaftig bis aufs Blut. Auch übertriebene Kneippkur-Güsse sollen Faust brechen. Alles, um zur angeblichen Vollkommenheit zu gelangen.
Das Ganze ereignet sich in einer teilweise recht albern überzeichneten, gesteigerten Sprach- und Stilkarikatur. Dies führt zwangsläufig zu einer ebenso grotesken Eskalation und der Himmelfahrt von Dr. Faust. Als Mephisto sich bei der Feuertaufe selbst verletzt, wachsen Faust mit einem Male Flügel, er trägt weiße Beinkleider und eine ebensolche Weste. Er ist sicher vor dem Teufel. Ohne weitere Läuterungen kann Faust nun mit seinem Lieschen und einigen Gefährten auf einem Wolkenberge in rosenfarber, bengalischer Beleuchtung in den Himmel entschweben. Zwei Chöre und zuletzt ein Chorus Mysticus singen.
Das Nachspiel findet in der Wirtschaft statt. Hier taucht Mephisto ein letztes Mal auf und holt sich, statt des missglückten Faust-Streiches nun einen Unbekannten.
Wie sehr auch Vischer die Faust-Thematik beschäftigte, lässt er seinen Denkerke im Nachspiel sagen: "Noch ist der erste und zweite Teil der ewigen, allumfassenden Goethe-Schöpfung lange nicht völlig erschöpfend kommentiert, und nun wächst dieser neue Wald von Fragezeichen uns zu, schüttet sich dies neue Rätselfüllhorn vor uns aus!"
Schon dreißig Jahre vor Friedrich Theodor Vischers Faust-Parodie "Faust. Der Tragödie dritter Teil" (1862) entstand ein satirisches Theaterstück, fußend auf Goethes Faust
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. Es hatte ebenso wenig Erfolg, wie sein Nachfolger. Vischers Bühnenstück war das Resultat dessen lebenslangem Goethestudiums und seiner literarisch-parodistische Beschäftigung und Auseinandersetzung damit.
"Faust 3" ist folglich eine Parodie auf Goethes Faust 1 & 2. Vischer verteilt darin Seitenhiebe auf Goethe, würdigt jedoch auch dessen Werke.
Daher trägt sein Werk, welches an den von ihm sehr beachteten Faust 1 und dem eher zynisch verrissenen Teil 2 anknüpfen sollte, auch den Untertitel: "Treu im Geiste des zweiten Theils des götheschen Faust gedichtet von Deutobold Symbolizetti Allegoriowitsch Mystifizinsky". Vischer, Professor für Literaturwissenschaft und Ästhetik hegte eine große Bewunderung für Goethe, jedoch nicht für dessen ältliche Ausdrucksweise und Wortwahl bei Faust Teil 2. Sein Teil 3 gilt als eine der besten deutschen Literatur- und Goethe-Parodien.
Vorwort: Faust...?
Faust wurde vom Teufel verführt, da dieser Gott beweisen wollte, einen glaubensfesten Menschen leicht vom rechten Weg abbringen zu können. Es gelang ihm aber erst mit Gretchen, welche er Faust, durch einen Hexenzauber verjüngt und mit einem Liebeszauber betört, jedoch missgönnt. Gretchen ist ihrerseits Faust hoffnungslos ergeben, tötet für ihn sogar ihre Mutter und später auch im Wahn sein und ihr Kind.
Faust will sie aus dem Kerker befreien, Mephisto ihn davon abhalten. Gretchen ist tot, kommt aber als gerettete in den Himmel. Nun hat Mephisto scheinbar leichtes Spiel mit Faust, aber nach all seinen Kunststücken (er lässt Faust als mittelalterlichen, tapferen Ritter eine Verbindung mit der schönen Helena von Troja eingehen) ist Faust, nun wieder ergreist, weit entfernt davon, seine Seele gänzlich an den Teufel zu verlieren.
Doch Engel vertreiben Faust und dessen höllische Helfershelfer. Fausts unsterbliche Seele wird nach dessen Tode nun zu Füßen der Gottesmutter gebracht, wo er endlich wieder mit Gretchen vereint ist. Soweit eine kurze Zusammenfassung von Teil 1 und 2.
Vischers Faust 3
Nun beginnt bei Faust 3 das Buhlen um Fausts Seele erneut, als Mephisto erfolgreich dafür im Himmel protestiert. Vischer lässt Faust von Mephisto einen Pakt anbieten, welcher den Doktor besonders reizt, denn er könnte ihm ein besseres Verstehen seiner selbst und anderer Menschen bringen, womit er sehr zum Glück aller Menschen beitragen könnte. Prosa und Verse voller Wortneukreationen, politischer Anspielungen und sprachlichen Übertreibungen wechseln einander ab. Vischer lässt Faust alle Prüfungen ausschließlich mit Hilfe anderer bestehen. An seine Seite setzt er, statt Gretchen das Lieschen als Seelenfreundin, die Hexen sind Mütter, statt einer Himmelsschar Tiere (Katzen und einen Fuchs, welche(r) eher Mephisto zugetan, einen Hund, einen Löwe), mythologische Gestalten wie den Minotaurus (2. Aufzug, 7. Auftritt) oder des Thales und einer Nereide, aber auch Handwerker und dergleichen. Bei ihm ist Faust jedoch ein Hasenfuß, welcher eine Situation, sich oder andere nie aus eigener Kraft retten kann. Er fügt sich Mephistopheles, lässt sich von ihm züchtigen, wahrhaftig bis aufs Blut. Auch übertriebene Kneippkur-Güsse sollen Faust brechen. Alles, um zur angeblichen Vollkommenheit zu gelangen.
Das Ganze ereignet sich in einer teilweise recht albern überzeichneten, gesteigerten Sprach- und Stilkarikatur. Dies führt zwangsläufig zu einer ebenso grotesken Eskalation und der Himmelfahrt von Dr. Faust. Als Mephisto sich bei der Feuertaufe selbst verletzt, wachsen Faust mit einem Male Flügel, er trägt weiße Beinkleider und eine ebensolche Weste. Er ist sicher vor dem Teufel. Ohne weitere Läuterungen kann Faust nun mit seinem Lieschen und einigen Gefährten auf einem Wolkenberge in rosenfarber, bengalischer Beleuchtung in den Himmel entschweben. Zwei Chöre und zuletzt ein Chorus Mysticus singen.
Das Nachspiel findet in der Wirtschaft statt. Hier taucht Mephisto ein letztes Mal auf und holt sich, statt des missglückten Faust-Streiches nun einen Unbekannten.
Wie sehr auch Vischer die Faust-Thematik beschäftigte, lässt er seinen Denkerke im Nachspiel sagen: "Noch ist der erste und zweite Teil der ewigen, allumfassenden Goethe-Schöpfung lange nicht völlig erschöpfend kommentiert, und nun wächst dieser neue Wald von Fragezeichen uns zu, schüttet sich dies neue Rätselfüllhorn vor uns aus!"
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