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Drachenläufer Zusammenfassung
Drachenläufer - Plädoyer für ein tolerantes Afghanistan
Seit Jahren schon steht kein Land so sehr im Fokus des Weltgeschehens wie Afghanistan. 30 Jahre Krieg im Kampf gegen die Taliban, erst durch Sowjetunion, dann durch den Westen geführt, haben nicht nur das Land und die Menschen, sondern auch die Politik verändert
Es ist ein Land in Trümmern, ein Land zwischen Ende und Anfang, mit Chancen und Herausforderungen. Das ist der Rahmen, den Khaled Hosseini, amerikanischer Autor mit afghanischen Wurzeln, seinem berührenden und zugleich umjubelten Roman gegeben hat: Der Titel „Drachenläufer“ steht für jene Jungen in Afghanistan, die den bunten Drachen hinterherlaufen und es im Idealfall bei Wettkampf schaffen, die Drachen der anderen zu besiegen.
Die beiden Drachenläufer Amir und Assan sind die Protagonisten des Romans. Der eine ist der Sohn eines gut betuchten Paschtunen, der andere der Sohn seines Hausdieners. Es ist eine im Jahr 1975 angesiedelte Freundschaft zwischen beiden, die symbolisch für das friedliche Afghanistan verschiedener Klassen und Religionen steht.
Hassan ist gegenüber seinem Freund sogar so loyal, dass er ihnen gegen den älteren Assef als den bösen Gegenspieler verteidigt. Zusammengeschlagen, als homosexuell beschimpft und schließlich von Assef vergewaltigt, bleibt dennoch Hassan standhaft und steht zu seinem Freund Amir.
Was trotz aller gesetzlichen Gräben zum Trotz zunächst als unverbrüchliche Freundschaft beginnt, endet in Desaster und Verrat, führt schließlich zum Bruch. Amir, der den Übergriff heimlich beobachtete und sich daraufhin selbst schwere Vorwürfe macht, möchte Hassan nicht mehr in seiner Umgebung wissen – er kann ihm nicht weiter in die Augen schauen.
So beschuldigt er den in jeder Situation loyalen Hassan eines fingierten Diebstahls – die Familie muss das Haus ihrer Arbeitgeber verlassen. Damit trennen sich nicht nur die Wege zweier so unterschiedlicher Familien – damit werden auch die Brüche, die Afghanistan innewohnen, offenbar: Denn es geht um etwas Existenzielles, um Schuld und Sühne, aber auch um den Versuch, im falschen Leben das richtige zu führen.
Nach der Besetzung durch die sowjetischen Truppen gelingt Amir und seiner Familie schließlich die Emigration, zunächst ins benachbarte Pakistan, später ins US-amerikanische Kalifornien. Afghanistan im Niedergang: Auf der einen Seite sind es die Sowjets, die das Land besetzen. Auf der anderen Seite die Taliban, die das Land mit unvorstellbarer Grausamkeit führen, die weder vor Mord und Totschlag, aber auch nicht vor Missbrauch und Kinderhandel zurückschrecken.
Viele Jahre später - im Jahr 2000 - wird Amir, zwischenzeitlich in den USA als Schriftsteller arbeitend, von einem alten Freund seines verstorbenen Vaters gebeten, nach Pakistan zu kommen. Er erfährt, dass sein Freund Hassan das uneheliche Kind seines Vaters und einer Dienerin war. Hassan, mit seiner Frau zwischenzeitlich ums Leben gekommen, hat aber einen Sohn hinterlassen, den Amir nun aus dem Waisenhaus holen soll.
Und so macht er sich, verkleidet als Taliban, auf nach Afghanistan. Es ist nicht nur der Dienst an seinem einstigen Freund Hassan, der ihn schmerzt. Die Reise in seine Heimat wird eine Reise des Erschreckens. Denn das Land unter der Herrschaft der Taliban ist ein Land des Grauens.
Amir findet heraus, dass Sohrab, der Sohn seines Freundes, nicht mehr im Waisenhaus lebt, sondern sich in der Gewalt mächtiger Taliban befindet – einer von ihnen ist sein alter Gegenspieler Assef. Unter dramatischen Umständen befreit Amir Sohrab aus der Gewalt der Taliban und flieht mit dem Jungen zunächst nach Pakistan, anschließend nach Kalifornien.
Der Junge, in sich zurückgezogen, steht für den Schmerz und die traumatischen Erfahren, die sich mit Afghanistan verbinden: Und so wird es seine Zeit brauchen, bis sich Sohrab öffnet. Das gelingt schließlich, als der Junge und sein neuer Vater gemeinsam über die Wiesen ziehen: als Drachenläufer.
Dass Buch, das mit großem internationalen Erfolg verfilmt wurde, zeigt wie durch ein Brennglas die Entwicklung Afghanistans über zweieinhalb Jahrzehnte auf. Es ist neben der erschreckend genauen Beschreibung der Verhältnisse im Land und einer unglaublich klaren Sprache ein eindrucksvolles Plädoyer für Toleranz und Menschlichkeit, aber auch für den Anspruch auf Ehrlichkeit und Vertrauen.
Und es ist nicht zuletzt ein Ausdruck der Hoffnung, dass die lebensfrohen Drachenläufer eines Tages wieder unbeschwert durch die Straßen Afghanistans laufen können, dass Spaß und Freude, Frohsinn und Freundschaft die Oberhand gewinnen.
Seit Jahren schon steht kein Land so sehr im Fokus des Weltgeschehens wie Afghanistan. 30 Jahre Krieg im Kampf gegen die Taliban, erst durch Sowjetunion, dann durch den Westen geführt, haben nicht nur das Land und die Menschen, sondern auch die Politik verändert
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Es ist ein Land in Trümmern, ein Land zwischen Ende und Anfang, mit Chancen und Herausforderungen. Das ist der Rahmen, den Khaled Hosseini, amerikanischer Autor mit afghanischen Wurzeln, seinem berührenden und zugleich umjubelten Roman gegeben hat: Der Titel „Drachenläufer“ steht für jene Jungen in Afghanistan, die den bunten Drachen hinterherlaufen und es im Idealfall bei Wettkampf schaffen, die Drachen der anderen zu besiegen.
Die beiden Drachenläufer Amir und Assan sind die Protagonisten des Romans. Der eine ist der Sohn eines gut betuchten Paschtunen, der andere der Sohn seines Hausdieners. Es ist eine im Jahr 1975 angesiedelte Freundschaft zwischen beiden, die symbolisch für das friedliche Afghanistan verschiedener Klassen und Religionen steht.
Hassan ist gegenüber seinem Freund sogar so loyal, dass er ihnen gegen den älteren Assef als den bösen Gegenspieler verteidigt. Zusammengeschlagen, als homosexuell beschimpft und schließlich von Assef vergewaltigt, bleibt dennoch Hassan standhaft und steht zu seinem Freund Amir.
Was trotz aller gesetzlichen Gräben zum Trotz zunächst als unverbrüchliche Freundschaft beginnt, endet in Desaster und Verrat, führt schließlich zum Bruch. Amir, der den Übergriff heimlich beobachtete und sich daraufhin selbst schwere Vorwürfe macht, möchte Hassan nicht mehr in seiner Umgebung wissen – er kann ihm nicht weiter in die Augen schauen.
So beschuldigt er den in jeder Situation loyalen Hassan eines fingierten Diebstahls – die Familie muss das Haus ihrer Arbeitgeber verlassen. Damit trennen sich nicht nur die Wege zweier so unterschiedlicher Familien – damit werden auch die Brüche, die Afghanistan innewohnen, offenbar: Denn es geht um etwas Existenzielles, um Schuld und Sühne, aber auch um den Versuch, im falschen Leben das richtige zu führen.
Nach der Besetzung durch die sowjetischen Truppen gelingt Amir und seiner Familie schließlich die Emigration, zunächst ins benachbarte Pakistan, später ins US-amerikanische Kalifornien. Afghanistan im Niedergang: Auf der einen Seite sind es die Sowjets, die das Land besetzen. Auf der anderen Seite die Taliban, die das Land mit unvorstellbarer Grausamkeit führen, die weder vor Mord und Totschlag, aber auch nicht vor Missbrauch und Kinderhandel zurückschrecken.
Viele Jahre später - im Jahr 2000 - wird Amir, zwischenzeitlich in den USA als Schriftsteller arbeitend, von einem alten Freund seines verstorbenen Vaters gebeten, nach Pakistan zu kommen. Er erfährt, dass sein Freund Hassan das uneheliche Kind seines Vaters und einer Dienerin war. Hassan, mit seiner Frau zwischenzeitlich ums Leben gekommen, hat aber einen Sohn hinterlassen, den Amir nun aus dem Waisenhaus holen soll.
Und so macht er sich, verkleidet als Taliban, auf nach Afghanistan. Es ist nicht nur der Dienst an seinem einstigen Freund Hassan, der ihn schmerzt. Die Reise in seine Heimat wird eine Reise des Erschreckens. Denn das Land unter der Herrschaft der Taliban ist ein Land des Grauens.
Amir findet heraus, dass Sohrab, der Sohn seines Freundes, nicht mehr im Waisenhaus lebt, sondern sich in der Gewalt mächtiger Taliban befindet – einer von ihnen ist sein alter Gegenspieler Assef. Unter dramatischen Umständen befreit Amir Sohrab aus der Gewalt der Taliban und flieht mit dem Jungen zunächst nach Pakistan, anschließend nach Kalifornien.
Der Junge, in sich zurückgezogen, steht für den Schmerz und die traumatischen Erfahren, die sich mit Afghanistan verbinden: Und so wird es seine Zeit brauchen, bis sich Sohrab öffnet. Das gelingt schließlich, als der Junge und sein neuer Vater gemeinsam über die Wiesen ziehen: als Drachenläufer.
Dass Buch, das mit großem internationalen Erfolg verfilmt wurde, zeigt wie durch ein Brennglas die Entwicklung Afghanistans über zweieinhalb Jahrzehnte auf. Es ist neben der erschreckend genauen Beschreibung der Verhältnisse im Land und einer unglaublich klaren Sprache ein eindrucksvolles Plädoyer für Toleranz und Menschlichkeit, aber auch für den Anspruch auf Ehrlichkeit und Vertrauen.
Und es ist nicht zuletzt ein Ausdruck der Hoffnung, dass die lebensfrohen Drachenläufer eines Tages wieder unbeschwert durch die Straßen Afghanistans laufen können, dass Spaß und Freude, Frohsinn und Freundschaft die Oberhand gewinnen.
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