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Biografie von Hermann Hesse
Hermann Karl Hesse wird am 2. Juli 1877 in Calw im Schwarzwald geboren
Nach einem missglückten Selbstmordversuch beschließen seine Eltern, den damals 15-jährigen Hesse 1892 in einer Nervenheilanstalt unterzubringen. Hesse fühlt sich dort wie in Gefangenschaft und beginnt, in Briefen an seinen Vater die von ihm nun als scheinheilig empfundenen religiösen Traditionen der Familie zu kritisieren.
Noch gegen Ende desselben Jahres wird er im Gymnasium in Cannstatt aufgenommen, bleibt dort aber nur bis zum nächsten Jahr. Eine daraufhin folgende Buchhändlerlehre bricht er nach nur drei Tagen wieder ab. Ganze 14 Monate lang absolviert er danach ab 1894 eine Mechanikerlehre in der Turmuhrenfabrik Perrot in Calw. Die dortige Arbeit empfindet Hesse als stark monoton. Stattdessen trägt er sich mit dem Gedanken, sich wieder intellektuellen Themen zu widmen.
Im Oktober 1895 nimmt er deshalb in Tübingen erneut eine Lehre zum Buchhändler auf. Als Lehrling obliegt es ihm, Bücher zu ordnen und zu archivieren. Auch in seiner Freizeit bieten ihm Bücher den lange vermissten geistigen Ausgleich. Er befasst sich mit Theologie und griechischer Mythologie und liest Werke von Goethe, Lessing und Schiller. 1896 wird sein erstes Gedicht veröffentlicht. Nach Abschluss seiner Lehre arbeitet Hermann Hesse weiterhin in der Buchhandlung. 1898 veröffentlicht er einen Gedichtband und ein Jahr darauf eine Prosasammlung. Von beiden Werken werden nur wenige Exemplare verkauft.
1899 zieht Hesse nach Basel (er hat das Schweizer Bürgerrecht) und arbeitet weiterhin in Buchhandlungen. Währenddessen veröffentlicht er immer mehr Gedichte und Texte. 1904 heiratet Hesse die Fotografin Maria Bernoulli und zieht mit ihr an den Bodensee.
Aus der Ehe gehen drei Söhne hervor. Hesse veröffentlicht in der Folgezeit mehrere Bücher, bis er sich 1910 in einer Schaffenskrise wiederfindet. Er unternimmt Reisen nach Ceylon und Indien, die ihn zu seinem 1922 veröffentlichten Roman “Siddhartha” inspirieren.
Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges meldet Hesse sich als Kriegsfreiwilliger, wird aber für untauglich befunden. Er baut daraufhin die “Bücherzentrale für deutsche Kriegsgefangene” in Bern auf, über die er bis 1919 deutsche Soldaten in ausländischen Lagern mit Lektüre versorgt. Mit einem Aufsatz in der Neuen Zürcher Zeitung 1914 bringt er sich ins politische Geschehen ein, indem er deutsche Intellektuelle vor nationalistischer Polemik warnt. Er wird daraufhin heftig kritisiert, jedoch unter anderem von Theodor Heuss unterstützt.
1919 zieht er allein ins Tessin, trennt sich 1923 von Maria und heiratet noch im selben Jahr Ruth Wenger. Seine zweite Ehe hält bis 1927. In diesem Jahr erscheint auch sein erfolgreichster Roman, “Der Steppenwolf”, welcher seine seelische Krise widerspiegelt. Im Jahr darauf besucht Hermann Hesse Ulm, Heilbronn, Würzburg, Darmstadt und Berlin.
1930 wird seine Erzählung “Narziß und Goldmund” herausgegeben.
1931 ehelicht Hesse die aus der Bukowina stammende Nina Dolbin, seine dritte und letzte Ehefrau.
1933, im Jahr der Bücherverbrennungen in Deutschland, erhält Hesse jeweils Besuch von Thomas Mann und Bertolt Brecht. Sie alle lehnen den Nationalsozialismus ab. Hesse unterstützt durch Buchrezensionen besonders jüdische und andere verfolgte Autoren. 1943 erscheint in zwei Bänden sein umfangreichstes Werk, “Das Glasperlenspiel”. 1946 wird ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen.
In der Folgezeit verfasst Hermann Hesse nur noch Erzählungen und Gedichte, aber keine Romane mehr. Er konzentriert sich vielmehr auf postalische Korrespondenz mit seinen Lesern, Freunden und Gönnern. Von diesen erhält er insgesamt ca. 35.000 Briefe, die ihn die nächsten Jahrzehnte beschäftigen. 1962 stirbt Hesse nach längerer Leukämie an einem Schlaganfall in Montagnola.
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. Seine Eltern, Johannes Hesse und Marie Gundert, sind evangelische Missionare. Auch Hermann widmet sich zunächst dem religiösen Leben, indem er 1891 als Seminarist ins evangelisch-theologische Seminar im Kloster Maulbronn einzieht. Dort hält es ihn allerdings nur wenige Monate. Er lehnt sich gegen die strengen Regeln auf und weiß bereits, dass er einmal Dichter werden will.
Nach einem missglückten Selbstmordversuch beschließen seine Eltern, den damals 15-jährigen Hesse 1892 in einer Nervenheilanstalt unterzubringen. Hesse fühlt sich dort wie in Gefangenschaft und beginnt, in Briefen an seinen Vater die von ihm nun als scheinheilig empfundenen religiösen Traditionen der Familie zu kritisieren.
Noch gegen Ende desselben Jahres wird er im Gymnasium in Cannstatt aufgenommen, bleibt dort aber nur bis zum nächsten Jahr. Eine daraufhin folgende Buchhändlerlehre bricht er nach nur drei Tagen wieder ab. Ganze 14 Monate lang absolviert er danach ab 1894 eine Mechanikerlehre in der Turmuhrenfabrik Perrot in Calw. Die dortige Arbeit empfindet Hesse als stark monoton. Stattdessen trägt er sich mit dem Gedanken, sich wieder intellektuellen Themen zu widmen.
Im Oktober 1895 nimmt er deshalb in Tübingen erneut eine Lehre zum Buchhändler auf. Als Lehrling obliegt es ihm, Bücher zu ordnen und zu archivieren. Auch in seiner Freizeit bieten ihm Bücher den lange vermissten geistigen Ausgleich. Er befasst sich mit Theologie und griechischer Mythologie und liest Werke von Goethe, Lessing und Schiller. 1896 wird sein erstes Gedicht veröffentlicht. Nach Abschluss seiner Lehre arbeitet Hermann Hesse weiterhin in der Buchhandlung. 1898 veröffentlicht er einen Gedichtband und ein Jahr darauf eine Prosasammlung. Von beiden Werken werden nur wenige Exemplare verkauft.
1899 zieht Hesse nach Basel (er hat das Schweizer Bürgerrecht) und arbeitet weiterhin in Buchhandlungen. Währenddessen veröffentlicht er immer mehr Gedichte und Texte. 1904 heiratet Hesse die Fotografin Maria Bernoulli und zieht mit ihr an den Bodensee.
Aus der Ehe gehen drei Söhne hervor. Hesse veröffentlicht in der Folgezeit mehrere Bücher, bis er sich 1910 in einer Schaffenskrise wiederfindet. Er unternimmt Reisen nach Ceylon und Indien, die ihn zu seinem 1922 veröffentlichten Roman “Siddhartha” inspirieren.
Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges meldet Hesse sich als Kriegsfreiwilliger, wird aber für untauglich befunden. Er baut daraufhin die “Bücherzentrale für deutsche Kriegsgefangene” in Bern auf, über die er bis 1919 deutsche Soldaten in ausländischen Lagern mit Lektüre versorgt. Mit einem Aufsatz in der Neuen Zürcher Zeitung 1914 bringt er sich ins politische Geschehen ein, indem er deutsche Intellektuelle vor nationalistischer Polemik warnt. Er wird daraufhin heftig kritisiert, jedoch unter anderem von Theodor Heuss unterstützt.
1919 zieht er allein ins Tessin, trennt sich 1923 von Maria und heiratet noch im selben Jahr Ruth Wenger. Seine zweite Ehe hält bis 1927. In diesem Jahr erscheint auch sein erfolgreichster Roman, “Der Steppenwolf”, welcher seine seelische Krise widerspiegelt. Im Jahr darauf besucht Hermann Hesse Ulm, Heilbronn, Würzburg, Darmstadt und Berlin.
1930 wird seine Erzählung “Narziß und Goldmund” herausgegeben.
1931 ehelicht Hesse die aus der Bukowina stammende Nina Dolbin, seine dritte und letzte Ehefrau.
1933, im Jahr der Bücherverbrennungen in Deutschland, erhält Hesse jeweils Besuch von Thomas Mann und Bertolt Brecht. Sie alle lehnen den Nationalsozialismus ab. Hesse unterstützt durch Buchrezensionen besonders jüdische und andere verfolgte Autoren. 1943 erscheint in zwei Bänden sein umfangreichstes Werk, “Das Glasperlenspiel”. 1946 wird ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen.
In der Folgezeit verfasst Hermann Hesse nur noch Erzählungen und Gedichte, aber keine Romane mehr. Er konzentriert sich vielmehr auf postalische Korrespondenz mit seinen Lesern, Freunden und Gönnern. Von diesen erhält er insgesamt ca. 35.000 Briefe, die ihn die nächsten Jahrzehnte beschäftigen. 1962 stirbt Hesse nach längerer Leukämie an einem Schlaganfall in Montagnola.
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